Das Erbbaurecht für die jahrhundertealte Immobilie am Jungfernstieg war bereits im August ausgelaufen, der Vertrag an die Ratsherrn Brauerei und die Hannes Schröder Group übergegangen. Die neuen Betreiber räumten dem Alex allerdings eine längere Frist ein: Statt Ende Juli steht der Auszug aus dem Alsterpavillon nun am 31. Oktober an, Anfang November beginnen bereits die Umbauarbeiten zur hanseatischen Brasserie. Jetzt wurde bekannt, dass das Alex ein zweites Standbein in der Hansestadt behält: Die Gastronomiekette zieht in die ehemaligen Bolero-Räumlichkeiten im Multimedia Centre Rotherbaum. Für die Räumlichkeiten wurde ein langjähriger Mietvertrag mit Values Real Estate abgeschlossen.
Urban Living: Neues Designkonzept
Der Neustart soll, wenn die Handwerkerpläne halten, noch vor Weihnachten gelingen. Für den Innenumbau ihres 42. deutschen Betriebs veranschlagt die Betreibergesellschaft Mitchells & Butlers Germany GmbH (MABG) rund 1,7 Millionen Euro. Entstehen sollen auf rund 260 Quadratmetern etwa 180 Sitzplätze; dazu kommt eine großzügige Außenterrasse mit weiteren rund 150 Plätzen. Wenn alles nach Plan läuft, könnte noch vor Weihnachten eröffnet werden, heißt es.

Mit dem neuen Haus bespielt die Gruppe künftig zwei sehr unterschiedliche Hamburger Adressen: Neben der seit 2019 laufenden Alex Überseebrücke an der Elbe setzt das Rothenbaum-Projekt erstmals in der Stadt das „Urban Living“-Design um, das mittelfristig in allen Outlets Einzug halten soll. Das Interieur verspricht urbane Lässigkeit: hängende Pflanzen, warme Creme-, Grün-, Türkis-, Kupfer- und Senftöne, Artworks mit botanischen Prints; Industrial-Elemente treffen auf Holzböden und Mosaikfliesen, smarte Licht- und Musikkonzepte verändern die Bühne je nach Tageszeit. Ein Ansatz, der mehr Wohnzimmer als Speisesaal sein will.
Ganztageskonzept bleibt bestehen
Kulinarisch bleibt das Alex beim Ganztageshybrid aus Restaurant, Café, Bistro und Bar. Ab 8 Uhr startet das Frühstücksbuffet (am Wochenende als Brunch), mittags und abends reicht die Karte von Bowls und Flammkuchen über Schnitzel und Burger bis zu Currys und regionalen Klassikern; nachmittags Kaffee und Kuchen, später Cocktails. Ruhetage gibt es nicht: Die Gastronomie soll weiter an sieben Tagen die Woche geöffnet sein.
Zum Schluss schwingt Dank mit: Ein großer Teil des Teams vom Jungfernstieg wechselt mit an den Rothenbaum. „Unsere Mitarbeitenden sind das Herz von Alex. Ihr Einsatz, ihre Herzlichkeit und ihr Zusammenhalt machen unsere Restaurants zu dem, was sie sind: Orte, an denen sich Menschen wohlfühlen“, betont Riegger.
