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Neustart am Rotherbaum

Nach dem Aus im Alsterpavillon: Alex bleibt in Hamburg

Ein Vierteljahrhundert prägte das Alex den Jungfernstieg – Ende Oktober fällt dort der Vorhang. Ganz ohne Abschiedsschmerz geht es nicht. „Wir hätten den Alsterpavillon gerne weiterbetrieben. Er war über ein Vierteljahrhundert unser Herzstück in Hamburg“, sagt Geschäftsführer Bernd Riegger. Doch die Kette bleibt der Stadt treu

27. Oktober 2025 von Ilona Lütje

Urban Living nennt sich das neue Design-Konzept, das wie hier in Mainz bald überall umgesetzt werden soll / ©ALEX
Urban Living nennt sich das neue Design-Konzept, das wie hier in Mainz bald überall umgesetzt werden soll / ©ALEX

Das Erbbaurecht für die jahrhundertealte Immobilie am Jungfernstieg war bereits im August ausgelaufen, der Vertrag an die Ratsherrn Brauerei und die Hannes Schröder Group übergegangen. Die neuen Betreiber räumten dem Alex allerdings eine längere Frist ein: Statt Ende Juli steht der Auszug aus dem Alsterpavillon nun am 31. Oktober an, Anfang November beginnen bereits die Umbauarbeiten zur hanseatischen Brasserie.  Jetzt wurde bekannt, dass das Alex ein zweites Standbein in der Hansestadt behält: Die Gastronomiekette zieht in die ehemaligen Bolero-Räumlichkeiten im Multimedia Centre Rotherbaum. Für die Räumlichkeiten wurde ein langjähriger Mietvertrag mit Values Real Estate abgeschlossen.

Urban Living: Neues Designkonzept

Der Neustart soll, wenn die Handwerkerpläne halten, noch vor Weihnachten gelingen. Für den Innenumbau ihres 42. deutschen Betriebs veranschlagt die Betreibergesellschaft Mitchells & Butlers Germany GmbH (MABG)  rund 1,7 Millionen Euro. Entstehen sollen auf rund 260 Quadratmetern etwa 180 Sitzplätze; dazu kommt eine großzügige Außenterrasse mit weiteren rund 150 Plätzen. Wenn alles nach Plan läuft, könnte noch vor Weihnachten eröffnet werden, heißt es. 

In den ehemaligen Bolero-Räumlichkeiten im Multimedia Centre Rotherbaum ist bald das Alex zu Hause/ ©ValuesRealEstate_SebastianGreuner
In den ehemaligen Bolero-Räumlichkeiten im Multimedia Centre Rotherbaum ist bald das Alex zu Hause/ ©ValuesRealEstate_SebastianGreuner

Mit dem neuen Haus bespielt die Gruppe künftig zwei sehr unterschiedliche Hamburger Adressen: Neben der seit 2019 laufenden Alex Überseebrücke an der Elbe setzt das Rothenbaum-Projekt erstmals in der Stadt das „Urban Living“-Design um, das mittelfristig in allen Outlets Einzug halten soll. Das Interieur verspricht urbane Lässigkeit: hängende Pflanzen, warme Creme-, Grün-, Türkis-, Kupfer- und Senftöne, Artworks mit botanischen Prints; Industrial-Elemente treffen auf Holzböden und Mosaikfliesen, smarte Licht- und Musikkonzepte verändern die Bühne je nach Tageszeit. Ein Ansatz, der mehr Wohnzimmer als Speisesaal sein will.

Ganztageskonzept bleibt bestehen

Kulinarisch bleibt das Alex beim Ganztageshybrid aus Restaurant, Café, Bistro und Bar. Ab 8 Uhr startet das Frühstücksbuffet (am Wochenende als Brunch), mittags und abends reicht die Karte von Bowls und Flammkuchen über Schnitzel und Burger bis zu Currys und regionalen Klassikern; nachmittags Kaffee und Kuchen, später Cocktails. Ruhetage gibt es nicht: Die Gastronomie soll weiter an sieben Tagen die Woche geöffnet sein.

Zum Schluss schwingt Dank mit: Ein großer Teil des Teams vom Jungfernstieg wechselt mit an den Rothenbaum. „Unsere Mitarbeitenden sind das Herz von Alex. Ihr Einsatz, ihre Herzlichkeit und ihr Zusammenhalt machen unsere Restaurants zu dem, was sie sind: Orte, an denen sich Menschen wohlfühlen“, betont Riegger. 

Wäre gern im Alsterpavillon geblieben: Geschäftsführer Bernd Riegger / ©MABG
Wäre gern im Alsterpavillon geblieben: Geschäftsführer Bernd Riegger / ©MABG
Portrait von Ilona Luetje

Ilona Lütje liebt Hamburgs Gastro und gutes Essen, gern asiatisch und möglichst oft portugiesisch. Wenn sie nicht gerade isst und genießt, trifft man sie auf Festivals in ganz Europa und tanzend vor Konzertbühnen, denn ihr Herz schlägt für Musik mindestens genauso schnell wie für die Gastro.