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Essen gehen! – mit Stevan Paul

Die echte neapolitanische Pizza

Frisch aus dem Ofen! Diesmal steht Pizza von Spaccaforno auf der Speisekarte von Kolumnist Stevan Paul. Is(s)t man hier wirklich bei der besten neapolitanischen Pizzeria?

Luftiger Rand und saftiger Teig: Neapolitanische Pizza bei Spaccaforno / ©Marc Sill
Luftiger Rand und saftiger Teig: Neapolitanische Pizza bei Spaccaforno / ©Marc Sill

„Nervös? Für dich ein bisschen mehr, Paul!“, entscheidet Gastgeber Cosmin mit Blick auf meine zwei charmanten Begleiterinnen und schenkt zwinkernd noch einen Schwupp vom Regaleali Wein (Fl. 29 Euro) nach. Meinen Namen hat er aus dem Reservierungsbuch, das zeugt von Aufmerksamkeit und Reservierung ist geboten im Spaccaforno: Die Dependance am Poelchaukamp war an diesem Dienstagabend ausgebucht, jetzt sitzen wir im Stammhaus an der Börsenbrücke, ein dritter Laden findet sich in Fuhlsbüttel. Läuft also, für Hamburgs wahrscheinlich beste neapolitanische Pizzeria. Das zumindest flüsterte mir Domenico Gentile zu, Kochbuchautor und Vorsitzender der Deutschland-Jury von 50 Top Pizza, dem weltweiten Onlineführer für die echte Pizza Neapolitana. Fünf deutsche Pizzerien aus Fürth, Berlin, München finden sich dort derzeit: „In Hamburg werden die meisten Läden nicht von Leuten aus Neapel betrieben und es fehlt an Authentizität“, erklärt Gentile. Im Spaccaforno kommen die Pizzaïolo aus Neapel und sie nehmen ihren Job ernst: Neapolitanische Pizza ist seit 2017 UNESCO Weltkulturerbe. Wir probieren die Verace Pizza Napoletana, die Margherita (9,80 Euro): Der 28 Stunden gereifte Teig wird von Hand geformt, das lässt sich in den offenen Küchen der Spaccoforno-Pizzerien gut beobachten. Bestrichen mit einer Soße aus San Marzano-Tomaten, belegt mit Fior di latte (Kuhmilch-)Mozzarella und herbem Basilikum, geht die Pizza bei 390 Grad für nur drei Minuten in den Ofen, an dem an diesem Abend Michelangelo wirbelt. Charakteristisch ist ihr fluffiger hoher Rand im Leopardenmuster, der Boden durchgebacken, aber weich! Superwürzig die La Vera (11,50 Euro) mit Kapern, Oregano und Anchovis. Insgesamt 18 Pizzen listet die Karte, eine Überraschung ist die Capricciosa, mit Artischocken, Schinken, Salami und Pilzen (15,50 Euro), die hier als bianca serviert wird: ohne Tomatensoße und doch saftig. Zu der passt ein eiskaltes Birra Peroni (3,90 Euro)! Ob es hier die beste Napoletana der Stadt gibt, vermag ich nicht zu sagen, wir genossen die guten Pizzen im herrlich rummeligen Laden, zwischen Mehlsäcken, Bar und Regalen voller italienischer Köstlichkeiten.

Zu unserem Test

Adresse

Spaccaforno Altstadt
Börsenbrücke 4
Altstadt
20457 Hamburg

Öffnungszeiten

Mo:
12 - 21 Uhr
Di:
12 - 21 Uhr
Mi:
12 - 21 Uhr
Do:
12 - 21 Uhr
Fr:
12 - 21 Uhr
Sa:
13.30 Uhr - 22 Uhr
So:
geschlossen

Portrait von Stevan Paul

Ein kulinarischer Tausendsassa: Stevan Paul ist nicht nur gelernter Koch, sondern auch Kochbuchautor, Rezeptentwickler, Foodjournalist und seit Jahren Restaurant-Tester für die SZENE HAMBURG. Der Autor zahlreicher Kochbuch-Bestseller führt mit NutriCulinary eines der meistgelesenen kulinarischen Online-Magazine im deutschsprachigen Raum.

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