Er ist Hamburgs Sahnestückchen in Sachen Gastronomie und zählt selbst deutschlandweit zu den gastronomischen Topadressen: der Alsterpavillon. Das Erbbaurecht für die 226 Jahre alte Location läuft zum 1. August aus, den Pachtvertrag hatte die Stadt als Eigentümerin darum neu ausgeschrieben. Vier Gebote für die Bewirtschaftung des Pavillons waren abgegeben worden, das Überzeugendste hatten die Ratsherrn Brauerei und Gastronom Hannes Schröder (Küchenfreunde, Was wir wirklich lieben) eingereicht – und damit den Zuschlag bekommen. Nun der erste Meilenstein: Am heutigen Freitag (20. Juni) wurde der neue Erbbaurechtvertrag von allen Parteien unterschrieben. Damit steht ein für Hamburg bedeutendes Gastro-Projekt in den Startlöchern.
Erst kürzlich war bekannt geworden, dass das Alex als jetziger Betreiber länger als geplant an der Alster bleiben kann und den Pavillon erst zum 31. Oktober verlassen muss. Für die Nachfolger ein guter Deal: „Somit gewinnen wir noch weitere Planungszeit und müssen den Betrieb in den umsatzstärksten und stark frequentierten Sommermonaten nicht schließen.“ Im November wollen sie gemeinsam mit dem Architekten Giorgio Gullotta den Um- und Ausbau des denkmalgeschützten Bauwerks starten. „Mit unserem Konzept machen wir diesen besonderen Ort zu dem, was er einmal war – das Herz von Hamburg“, so Hannes Schröder und Niklas Nordmann, die jetzt erste Details zu den neuen Plänen bekannt gaben.

Ein Ort für alle: Brasserie trifft hanseatische Aperitivo-Kultur
Nach den umfangreichen Umbauarbeiten soll der Alsterpavillon im Frühsommer 2026 mit 700 Plätzen innen und außen neu eröffnen – „zeitgemäß, barrierefrei und mit hanseatischem Charme, nordischem Flair und gemütlicher Gastlichkeit“, wie die neuen Betreiber versprechen. Das architektonische Konzept sieht vor, den ursprünglichen Gedanken des Architekten Ferdinand Streb wiederzubeleben. Dieser hatte 1952 ein modernes Gebäude entworfen, das zu der Zeit herausstach, von dem aber aufgrund zahlreicher Veränderungen außen und innen nicht mehr viel übrig geblieben ist. „Hamburg hat mit dem Alsterpavillon ein repräsentatives Stück seiner Geschichte verloren“, bedauert Architekt Giorgio Gullotta und ergänzt: „Zukünftig wird das Erscheinungsbild des Alsterpavillons wieder geprägt durch seine Materialität und geniale Einfachheit.“
Mit unserem Konzept machen wir diesen besonderen Ort zu dem, was er einmal war – das Herz von Hamburg
Hannes Schröder und Niklas Nordmann
„Wir blicken mit großer Vorfreude und Respekt auf dieses bedeutende Projekt. Wir verpflichten uns dem 40-jährigen Erbbaurecht, indem wir das Herz von Hamburg neu gestalten und den Hamburger*innen zurückgeben“, betont denn auch das Betreiber-Konsortium. Und was erwartet die Gäste nach Fertigstellung? „Ein saisonal wechselndes Angebot an frischen Gerichten, regional gebrautes Ratsherrn-Bier und unsere Leidenschaft für Genuss wird zukünftig im Alsterpavillon umgesetzt, für eine enkeltaugliche Zukunft. Unser Versprechen: Nachhaltigkeit, Genuss und Qualität.”
Kulturelles Zentrum für Hamburg: Kreativität trifft Vielfalt
Darüber hinaus soll der Alsterpavillon auch künftig als kulturelles Zentrum genutzt werden. Der Fokus liegt dabei auf Formaten, die eine breit gefächerte Zielgruppe ansprechen und die kulturelle Vielfalt Hamburgs widerspiegeln. Flexibel bespielbare Flächen ermöglichen private sowie öffentliche Veranstaltungen verschiedener Größenordnungen.