Im August war bereits das Erbbaurecht für die 226 Jahre alte Location ausgelaufen, doch erst jetzt wird das Alex endgültig die Location an der Alster verlassen. Der Startschuss in eine neue Ära für die neuen Betreiber Hannes Schröder (Küchenfreunde) und Niklas Nordmann (Ratsherrn Brauerei). Sie hatten sich im Bieterverfahren der Stadt gegen zahlreiche Mitbewerber durchgesetzt und im Juni den neuen Erbbaurechtsvertrag für die nächsten 40 Jahre unterzeichnet. Anfang November starten die Umbauarbeiten an und in dem traditionsreichen Gebäude, das im Frühsommer 2026 als hanseatische Brasserie mit Marktplatz und einem Stehbier-Ausschank wiedereröffnen soll.

Norddeutsch geprägtes Konzept aus Liebe zu Hamburg
„Wir möchten den Alsterpavillon zu einem lebendigen Treffpunkt mit erlebbarer Hamburger Identität machen“, sagt Hannes Schröder. Geplant ist eine Brasserie mit norddeutscher Prägung, die Hamburgerinnen und Hamburger ebenso wie Gäste der Stadt ansprechen soll. Ein kleines Highlight: Im Sockel des Pavillons ist ein Stehbier-Ausschank vorgesehen. An einer Ratsherrn-Bar sollen besondere Biersorten ausgeschenkt und frische Fischbrötchen angeboten werden – „atmosphärisch norddeutsch und immer herzlich“, betont Niklas Nordmann. Im Eingangsbereich entsteht ein urbaner Marktplatz – hier sollen beste Back- und Konditorwaren, To-go-Gerichte und vegane Feinkostsalate über den Tresen wandern. Das Betreiberduo betont Nachhaltigkeit als Leitmotiv der Planung. „Unser Ziel größtmöglicher Nachhaltigkeit zieht sich dabei als roter Faden durch unsere gesamte konzeptionelle Planung“, so Schröder, der für sein Engagement in Sachen Nachhaltigkeit auch schon mit dem Genuss-Michel ausgezeichnet worden ist.
Mit unserem Konzept machen wir diesen besonderen Ort zu dem, was er einmal war – das Herz von Hamburg
Hannes Schröder und Niklas Nordmann
Denkmalpflege und Architektur
Besonderen Wert legen Schröder und Nordmann auf den behutsamen Umgang mit der denkmalgeschützten Bausubstanz. Grundlage ist ein Entwurf des Hamburger Architekten Giorgio Gullotta. Begleitet wird das Projekt im Sinne des Urheberrechts von Architektin Franziska Streb, Enkelin des ursprünglichen Architekten Ferdinand Streb, der den heute existierenden Alsterpavillon auf dem erhaltenen Sockelgeschoss 1952 entworfen hatte. Als markantes neues Element ist eine Dachterrasse vorgesehen – sie war bereits in Strebs Entwürfen angedacht, jedoch nie umgesetzt worden.
Ort mit Geschichte
Der Alsterpavillon gilt als Hamburger Institution. Seine Geschichte reicht bis ins Jahr 1799 zurück, als an gleicher Stelle eine der ersten Eisdielen Deutschlands eröffnet wurde. In den folgenden Jahrzehnten wurde das Haus mehrfach umgebaut und neu errichtet. „Es ist eine Hamburgensie, an der schon Generationen Hamburger und Besucher unserer Stadt ihren Kaffee tranken und dabei den Blick über die Alster genossen“, schwärmt Brauerei-Chef Nordmann. Mit dem Neustart wollen die Betreiber an diese Tradition anknüpfen und den Pavillon als „Ort der Begegnung, des Genusses und des hanseatischen Lebensgefühls“ neu positionieren. „Eine Hamburger Perle“, so Nordmann. Nach heutiger Planung soll der Alsterpavillon im Frühsommer 2026 wiedereröffnen. Dann, so versprechen die Betreiber, wird Hamburg seine traditionsreiche Gastronomie an der Alster in neuem Glanz erleben – „mit Geschichte, Herz und klarer Perspektive für die nächsten vier Jahrzehnte“.
