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Umbau startet

Alsterpavillon wird zur hanseatischen Brasserie

Er gilt deutschlandweit als Topadresse unter den Gastronomiebetrieben – jetzt beginnt für den Alsterpavillon eine neue Ära: Anfang November beginnt der Umbau. Das traditionsreiche Gebäude an der Binnenalster soll im Frühsommer 2026 als hanseatische Brasserie mit Marktplatz, Deli und Stehbier-Ausschank neu eröffnen

24. Oktober 2025 von Ilona Lütje

Für Hamburgs Sahnestückchen beginnt eine neue Ära: Im November startet hier der Umbau / ©Anette Schultetuss
Für Hamburgs Sahnestückchen beginnt eine neue Ära: Im November startet hier der Umbau / ©Anette Schultetuss

Im August war bereits das Erbbaurecht für die  226 Jahre alte Location ausgelaufen, doch erst jetzt wird das Alex endgültig die Location an der Alster verlassen. Der Startschuss in eine neue Ära für die neuen Betreiber Hannes Schröder (Küchenfreunde) und Niklas Nordmann (Ratsherrn Brauerei). Sie hatten sich im Bieterverfahren der Stadt gegen zahlreiche Mitbewerber durchgesetzt und im Juni den neuen Erbbaurechtsvertrag für die nächsten 40 Jahre unterzeichnet. Anfang November starten die Umbauarbeiten an und in dem traditionsreichen Gebäude, das im Frühsommer 2026 als hanseatische Brasserie mit Marktplatz und einem Stehbier-Ausschank wiedereröffnen soll.

Niklas Nordmann (l., Ratsherrn Brauerei) und Hannes Schröder (r.)  wollen den Alsterpavillon im Frühsommer 2026 eröffnen / ©hfr
Niklas Nordmann (l., Ratsherrn Brauerei) und Hannes Schröder (r.)  wollen den Alsterpavillon im Frühsommer 2026 eröffnen / ©hfr

Norddeutsch geprägtes Konzept aus Liebe zu Hamburg

 „Wir möchten den Alsterpavillon zu einem lebendigen Treffpunkt mit erlebbarer Hamburger Identität machen“, sagt Hannes Schröder. Geplant ist eine Brasserie mit norddeutscher Prägung, die Hamburgerinnen und Hamburger ebenso wie Gäste der Stadt ansprechen soll. Ein kleines Highlight: Im Sockel des Pavillons ist ein Stehbier-Ausschank vorgesehen. An einer Ratsherrn-Bar sollen besondere Biersorten ausgeschenkt und frische Fischbrötchen angeboten werden – „atmosphärisch norddeutsch und immer herzlich“, betont Niklas Nordmann. Im Eingangsbereich entsteht ein urbaner Marktplatz  – hier sollen beste Back- und Konditorwaren, To-go-Gerichte und vegane Feinkostsalate über den Tresen wandern. Das Betreiberduo betont Nachhaltigkeit als Leitmotiv der Planung. „Unser Ziel größtmöglicher Nachhaltigkeit zieht sich dabei als roter Faden durch unsere gesamte konzeptionelle Planung“, so Schröder, der für sein Engagement in Sachen Nachhaltigkeit auch schon mit dem Genuss-Michel ausgezeichnet worden ist. 

Mit unserem Konzept machen wir diesen besonderen Ort zu dem, was er einmal war – das Herz von Hamburg

Hannes Schröder und Niklas Nordmann

Denkmalpflege und Architektur

Besonderen Wert legen Schröder und Nordmann auf den behutsamen Umgang mit der denkmalgeschützten Bausubstanz. Grundlage ist ein Entwurf des Hamburger Architekten Giorgio Gullotta. Begleitet wird das Projekt im Sinne des Urheberrechts von Architektin Franziska Streb, Enkelin des ursprünglichen Architekten Ferdinand Streb, der den heute existierenden Alsterpavillon auf dem erhaltenen Sockelgeschoss 1952 entworfen hatte. Als markantes neues Element ist eine Dachterrasse vorgesehen – sie war bereits in Strebs Entwürfen angedacht, jedoch nie umgesetzt worden.

Ort mit Geschichte

Der Alsterpavillon gilt als Hamburger Institution. Seine Geschichte reicht bis ins Jahr 1799 zurück, als an gleicher Stelle eine der ersten Eisdielen Deutschlands eröffnet wurde. In den folgenden Jahrzehnten wurde das Haus mehrfach umgebaut und neu errichtet. „Es ist eine Hamburgensie, an der schon Generationen Hamburger und Besucher unserer Stadt ihren Kaffee tranken und dabei den Blick über die Alster genossen“, schwärmt Brauerei-Chef Nordmann. Mit dem Neustart wollen die Betreiber an diese Tradition anknüpfen und den Pavillon als „Ort der Begegnung, des Genusses und des hanseatischen Lebensgefühls“ neu positionieren. „Eine Hamburger Perle“, so Nordmann. Nach heutiger Planung soll der Alsterpavillon im Frühsommer 2026 wiedereröffnen. Dann, so versprechen die Betreiber, wird Hamburg seine traditionsreiche Gastronomie an der Alster in neuem Glanz erleben – „mit Geschichte, Herz und klarer Perspektive für die nächsten vier Jahrzehnte“.

Bis zum 31. Oktober hat das Alex hier noch geöffnet / ©Alex
Bis zum 31. Oktober hat das Alex hier noch geöffnet / ©Alex

Portrait von Ilona Luetje

Ilona Lütje liebt Hamburgs Gastro und gutes Essen, gern asiatisch und möglichst oft portugiesisch. Wenn sie nicht gerade isst und genießt, trifft man sie auf Festivals in ganz Europa und tanzend vor Konzertbühnen, denn ihr Herz schlägt für Musik mindestens genauso schnell wie für die Gastro.