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HanseGarnelen

Glückstadts Garnelenfarm gerettet

Nach der Insolvenz folgt jetzt der Neustart: Damm Aquakultur übernimmt HanseGarnelen und sichert den Standort Glückstadt für die regionale und nachhaltige Garnelenproduktion

4. November 2025 von Ilona Lütje

An der Elbe in Schleswig-Holstein ist eine der größten Garnelenfarmen Europas entstanden / © HanseGarnelen
An der Elbe in Schleswig-Holstein ist eine der größten Garnelenfarmen Europas entstanden / © HanseGarnelen

Nach turbulenten Monaten gibt es gute Nachrichten aus dem schleswig-holsteinischen Glückstadt: Die HanseGarnelen AG, die im Sommer in die vorläufige Insolvenz gerutscht war, hat einen neuen Eigentümer – und damit eine Zukunft. Die Damm Aquakultur aus Niedenstein in Hessen übernimmt den Betrieb und führt ihn unter dem Namen HanseGarnelen Glückstadt GmbH fort. Für die norddeutsche Garnelenfarm bedeutet das nicht nur eine stabile Perspektive, sondern auch neue Impulse für die nachhaltige Seafoodproduktion in Deutschland. „Mit der Übernahme bündeln wir Kompetenzen und schaffen die Grundlage, um nachhaltige Garnelenproduktion in Deutschland auf das nächste Level zu heben“, sagt Sven Damm, Geschäftsführer der Damm Aquakultur – und deutet dabei an, dass bald noch einige Neuerungen folgen dürften.

Sven Damm leitet das Unternehmen aus Hessen, das als Pionier der nachhaltigen Aquakultur in Deutschland gilt / ©Damm Aquakultur
Sven Damm leitet das Unternehmen aus Hessen, das als Pionier der nachhaltigen Aquakultur in Deutschland gilt / ©Damm Aquakultur

Glückstadt bleibt Garnelen-Hauptstadt

 Der Standort Glückstadt bleibt erhalten, ebenso das fast komplette Team um Geschäftsführer Rupert Baur, der weiterhin die Geschäfte vor Ort leitet. Damit bleibt das Know-how aus sechs Jahren Aufbauarbeit gesichert – eine gute Nachricht für alle, die auf regionale Premium-Garnelen setzen. Auch zwei Spezialisten aus dem ehemaligen HanseGarnelen-Standort Grevesmühlen wechseln nach Glückstadt. Dort war in den vergangenen Jahren an innovativen Kreislaufanlagentechnologien geforscht worden, die jetzt in der modernen Großanlage in Glückstadt zum Einsatz kommen.

Die Glückstädter Anlage gilt weiterhin als Vorzeigeprojekt in Sachen nachhaltiger Aquakultur. Sie nutzt Abwärme einer benachbarten Papierfabrik und wird zusätzlich durch eine Photovoltaikanlage auf dem Dach mit Strom versorgt – ein fast geschlossener Energiekreislauf, der den ökologischen Fußabdruck der Garnelenproduktion deutlich reduziert.

Das Projekt in Glückstadt punktet nicht nur mit regionalen Produkten, sondern ist zudem beinah komplett CO₂-neutral. /©HanseGarnelen
Das Projekt in Glückstadt punktet nicht nur mit regionalen Produkten, sondern ist zudem beinah komplett CO₂-neutral. /©HanseGarnelen

Frische Garnelen, faire Preise

Unter dem neuen Dach bleibt das bewährte Sortiment der Marke HanseGarnelen bestehen – und wird schrittweise ausgebaut. Neben den frischen White Tiger Garnelen aus regionaler Zucht dürfen sich Kundinnen und Kunden bald auf neue Produktvarianten freuen, etwa verschiedene Verarbeitungsformen und eine neue TK-Serie für den heimischen Vorrat. Auch preislich tut sich was: Durch Synergieeffekte und effizientere Prozesse sollen die Garnelen künftig günstiger werden. Im Online-Shop zeigt sich das bereits – mit gesenkten Preisen, neuen Tiefkühlprodukten und 24-Stunden-Versand direkt bis zur Haustür.

Rupert Baur hat die nachhaltige Garnelenfarm 50 Kilometer vor Hamburg im schleswig-holsteinischen Glückstadt gegründet / ©HanseGarnelen
Rupert Baur hat die nachhaltige Garnelenfarm 50 Kilometer vor Hamburg im schleswig-holsteinischen Glückstadt gegründet / ©HanseGarnelen

Mit dem Zusammenschluss entsteht einer der größten Anbieter nachhaltiger Garnelenzucht in Europa – ein starkes Signal aus Norddeutschland für die Zukunft der regionalen Seafoodproduktion. Oder, wie es Rupert Baur zusammenfasst: „Ich freue mich sehr, dass der Großteil unserer engagierten Mitarbeiter übernommen wird und unsere Arbeit nun in eine stabile und wachstumsorientierte Zukunft übergeht.“

Portrait von Ilona Luetje

Ilona Lütje liebt Hamburgs Gastro und gutes Essen, gern asiatisch und möglichst oft portugiesisch. Wenn sie nicht gerade isst und genießt, trifft man sie auf Festivals in ganz Europa und tanzend vor Konzertbühnen, denn ihr Herz schlägt für Musik mindestens genauso schnell wie für die Gastro.