Sie bezeichnen sich selbst als das weltweit „most instagrammable“ Café. Und in der Tat waren im EL&N gerade anfangs jede Menge Influencer anzutreffen. Doch jetzt ist Schluss mit Instagram. Der Influencer-Hotspot in den Alsterarkaden hat nach nicht einmal einem Jahr schon wieder geschlossen. Die Gründe dafür sind unklar. Eine Anfrage beim Unternehmen blieb bislang unbeantwortet.
2017 in London von Alexandra Miller gegründet, gibt es heute an die 40 Standorte auf der ganzen Welt – außer in Großbritannien auch in Frankreich, Indien, Malaysia, Südafrika, Saudi Arbabien, Ägypten und vielen anderen Ländern. In Hamburg war ursprünglich ein Standort im Westfield Hamburg-Überseequartier geplant.
Durch die rosa Brille
Auf die Eröffnung wollte man offenbar nicht warten und entschloss sich darum, nach Düsseldorf den zweiten deutschen Standort im November 2024 an den Alsterarkaden zu eröffnen. Das brachte nicht nur Influencer zum Schwärmen, auf die das Café bis zur Perfektion getrimmt war. Fast jeder zückte hier sein Smartphone, um in die Welt zu posten, was hier so beeindruckt: die Inneneinrichtung mit viel Rosa, viel Glitzer, viel Samt und jede Menge Spiegel, rosa Geschirr und natürlich die Speisen – schon die Törtchen, Kuchen, Donut und Croissants in der Auslage waren ein Foto wert. Keine Frage: Auch in Hamburg war das Café wie überall auf der Welt exakt auf die Generation Instagram zugeschnitten. Serviert wurden neben süßen Leckereien auch Herzhaftes wie Eggs Royale, Smashed Avocado auf Toast, Maple Syrup French Toast und Beef Sliders. Während sich am Jahresende dafür noch lange Schlange vor dem Café bildeten, ließ der Hype mit der Zeit nach.

Auch Standorte in Düsseldorf und Wien geschlossen
Das Café- und Lifestyle-Konzept scheint auch nicht überall gleichermaßen zu funktionieren. Auch im Nachbarland Österreich wurde das EL&N in Wien nach nur acht Monaten schon wieder geschlossen. Dort hatte das Franchise im Oktober im Donauzentrum eröffnet und versucht, in der Stadt mit einer traditionsreichen Kaffeehauskultur Fuß zu fassen. Vergeblich. Auch in Düsseldorf wurde der Standort bereits wieder geschlossen. Wie das Fachmagazin foodservice der dfv Mediengruppe berichtet, hat das Unternehmen für das Geschäftsjahr bis 30. Juni 2024 im Juli einen Vorsteuerverlust von 6,5 Millionen Euro gemeldet (im Vorjahr konnte noch ein Vorsteuergewinn von 2,32 Mio. Euro erzielt werden). Zurückzuführen sei das laut Unternehmen auf die Restrukturierung in Teilen des internationalen Geschäfts.
Was künftig in den Räumen am Neuen Wall 11 einziehen wird, ist noch nicht bekannt.