DaCaio

Wer auf feine italienische Küche steht, für den lohnt der Besuch des The George auch ohne Übernachtung im schnieken Design-Hotel nahe der Alster. Das DaCaio an der Barcastraße, dem östlichen Fortsatz der Szenenmeile Lange Reihe, gehört seit Jahren zu den besten kulinarischen Adressen Hamburger Herbergen. Optisch greift der schlauchige Gastraum das britische Ambiente des Hotels mit Nuancen eines modern interpretierten Kolonialstils und großformatigen Schwarz-Weiß-Aufnahmen auf. Leider lassen die zu eng gestellten Tische kaum Vertraulichkeit zu. Die italienische Crew wieselt routiniert durch die Reihen, jeder Handgriff sitzt. Exemplarisch zu beobachten bei der Zubereitung der beliebten Tagliatelle, die der Servve durch einen respektablen Parmesanlaib zieht, um sie am Tisch großzügig mit geraspeltem Trüffel zu krönen (26 Euro). Statt des Klassikers wählen wir eine ganze Dorade (29,50 Euro), die saftig gegrillt und herzhaft mit Kräutern gefüllt serviert wird. Das Trüffel-Püree (6 Euro) ist eine feine Ergänzung. Die Bruschetta (9 Euro) hingegen haben wir schon geschmackvoller gegessen. Makellos ist der Küche der gegrillte Pulpo gelungen (18,50 Euro). Überzeugend auch die Spaghetti „del boss“ mit zart gegarten Filetspitzen und leicht scharfer Chili-Sahnesoße (19,50 Euro). Die Portionen sind solide bemessen – für ein Dessert ist an diesem Abend leider kein Platz mehr. Ein kräftiger Doppio (5 Euro) rundet unser genussvolles Dinner ab. 

MO

Als früherer Chefredakteur erkundete Matthias Onken für Zeitungen wie die Mopo die Kulinarik der Stadt. Auch als Kommunikationsberater pflegt er seine Leidenschaft fürs Kochen und Genießen. Für die SZENE HAMBURG tourt der Familienvater und Flexitarier als Stammtester durch neue und alteingesessene Lokalitäten.