Ugly Duckling

Das hässliche Entlein der Hamburger Gastroszene wohnt in der Neustadt. Unter dem Namen Ugly Duckling haben Lenja Bahlburg und Clément Noel ihre Traumgastronomie eröffnet und bieten hier neben Naturwein auch französische Nose-to-Tail-Küche an. Der Gastraum überzeugt meine Begleitung und mich auf Anhieb: dunkelgrüne Fliesen an den Wänden, schöne Holztische und eine große Bar mit Plattenspieler und Blick in die offene Küche. Wir wählen zwei Plätze am Fenster. Auf der Karte steht wenig Vegetarisches, das Angebot wechselt aber regelmäßig – so wie es Saison und Angebot vorgeben. Wir starten mit Eigeninterpretationen von Negroni (12 Euro) und Espresso Martini (14 Euro), dazu gibt es kostenloses Wasser den ganzen Abend. Die Speisekarte bietet Vorspeisen, Kaltes, Warmes und Sides und wir bestellen querbeet, inklusive vegetarischer Extrawünsche. So starte ich den Abend mit einer Auster (5 Euro), meine Begleitung probiert die Tomate fumé (14 Euro), eine über Heu geräucherte Ochsenherztomate in einem Sud aus Chili und Soja. Die sonst simple Tomate erstrahlt hier in bestem Licht – ein köstlicher Start. Eine etwas längere Pause wird mit einem Gruß aus der Küche überbrückt: Shiso, Helbing, Crushed Ice. Anschließend schlemmen wir uns durch zartes Pulled Beef auf einer Waffel mit Rettich und Kimchi-Mayo (21 Euro), die Portion könnte hier gern etwas größer sein. Zudem gibt es Flatbread mit Kräutercreme, das auf unseren Wunsch ohne Muscheln kommt (19 Euro), Pommes Alumettes (6 Euro), die mit einem intensiven Käsedip serviert werden sowie grüne Bohnen (7 Euro). Dazu trinken wir französischen Naturwein, über den Clément Noel leidenschaftlich erzählt. Ein wirklich schöner Abend und ganz sicher eher schöner Schwan als hässliches Entlein. 

AVL