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Kult-Lokal macht dicht

Restaurant Edenhall schließt: „Das auszusprechen tut weh“

Nach vier Jahrzehnten schließt das Restaurant Edenhall in Winterhude Mitte September seine Türen

8. September 2025 von Johanna Zobel

Eine weiteres traditionelles Ecklokal geht verloren: Das Edenhall schließt im September seine Türen / ©Marc Sill
Eine weiteres traditionelles Ecklokal geht verloren: Das Edenhall schließt im September seine Türen / ©Marc Sill

Das Restaurant Edenhall ist einer dieser Orte, an denen in jeder Ecke ein Stückchen Erinnerung hängt. Über vier Jahrzehnte servierte das Lokal in Winterhude deftige Hausmannskost aus Fisch, Fleisch und vegetarischen Alternativen. Ende August gaben die Betreiber Janine Hey und Jan Fischer bekannt, Mitte September für immer zu schließen. „Wir haben gekämpft, gegen die Folgen der Baustelle vor unserer Tür 2019 sowie gegen die Auswirkungen von Corona; gegen die finanziellen Sorgen, die der Ukrainekrieg mit sich brachte und als nächste Herausforderung steht der jahrelange U-Bahnbau sprichwörtlich vor der Tür“, so Hey und Fischer auf ihrer Website. Schließlich sei die finanzielle und emotionale Last zu groß geworden. „Unser Kampfgeist ist müde geworden.“ 

Betroffenheit unter den Gästen des Edenhall

Auch auf den sozialen Medien verkünden die beiden das endgültige Aus des Edenhall. Die Nachricht trifft viele Gäste. Unter dem Beitrag kommentieren sie unter anderem: „Ihr werdet uns sehr fehlen. Das Edenhall war einfach ein ganz besonderer Ort mit ganz besonderen Wirt:innen“; „Wie traurig. Danke für all die schönen Momente“; „So viele Erinnerungen und die lustigsten Abende meines frühen Erwachsenseins verbinde ich mit dem Edenhall“. 

Im ausführlichen Beitrag auf der Website macht das Betreiber-Duo deutlich, wie schwer ihnen der Abschied fällt: „Ohne euch und unsere einzigartigen Mitarbeiter:innen wäre dieses Haus nie das gewesen, was es war, ein Ort des Austauschs, des Zusammenkommens, ein Stück gelebte Nachbarschaft. Das auszusprechen tut weh. Denn das Edenhall war für uns nie ‚nur’ eine Arbeitsstelle. Es war unser Zuhause, und vielleicht auch ein Stück euer Zuhause“, so Hey und Fischer. Um die Erinnerungen zu sammeln, liegt im Restaurant ein Erinnerungsbuch aus, in dem Gäste ihre Geschichte, Gedanken und Anekdoten eintragen können. „Ein Buch voller Erinnerungen, zu dem man greifen kann, wenn der Abschiedsschmerz zu groß wird.“

Portrait von Johanna Zobel

Johanna Zobel ist immer für ein ausgiebiges Abendessen mit Freunden in gemütlichen Restaurants zu haben. Ein perfekter Abend endet für sie mit einem Absacker in einer typischen Hamburger Eckkneipe.