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Entlastung für Gastronomie

Mehrwertsteuer sinkt: Bundesrat gibt grünes Licht

Aufatmen für die Gastro-Branche: Heute, am 19. Dezember, wurde die finale Entscheidung zur Mehrwertsteuersenkung vom Bundesrat getroffen. Nun steht fest: Ab dem 1. Januar 2026 sinkt die Steuer auf Speisen von 19 auf 7 Prozent

19. Dezember 2025 von Alina Fedorova

Die Gastronomie in Deutschland kann wieder aufatmen: Zum Jahreswechsel sinkt die Mehrwertsteuer auf Speisen von 19 auf 7 Prozent/©Marc Sill
Die Gastronomie in Deutschland kann wieder aufatmen: Zum Jahreswechsel sinkt die Mehrwertsteuer auf Speisen von 19 auf 7 Prozent/©Marc Sill

Deutschlands Gastronominnen und Gastronomen können zum Jahreswechsel aufatmen. Nachdem der Bundestag bereits am 4. Dezember für die Absenkung der Mehrwertsteuer auf Speisen von 19 auf 7 Prozent gestimmt hatte, fehlte zuletzt nur noch die Zustimmung des Bundesrats – bis heute: Am 19. Dezember erfolgte die Zustimmung im Rahmen eines umfangreichen Steuerpakets, das neben der Gastronomie auch Regelungen zur Pendlerpauschale sowie zur Übungsleiter- und Ehrenamtspauschale umfasst. Zum 1. Januar 2026 tritt die Mehrwertsteuersenkung in der Gastronomie auf Speisen in Kraft, Getränke sind davon ausgenommen. 

Beschluss zur Mehrwertsteuersenkung in der Gastronomie steht fest

CSU-Chef Markus Söder sprach im Bundesrat von einem „starken Paket“, das „für viele Menschen in Deutschland eine spürbare Entlastung“ bringe. Mit Blick auf die Gastronomie betonte Söder, die Branche stehe seit Corona unter massivem Druck, Kostensteigerungen seien hier besonders deutlich zu spüren. Rund 200.000 Betriebe – von Restaurants über Bäckereien bis hin zu Cateringunternehmen – seien dringend auf Entlastung angewiesen. Auch Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst begrüßte den Beschluss deutlich: „Heute ist ein guter Tag für Deutschland. Ab dem 1. Januar wird die Steuer in der Gastronomie gesenkt, Pendler werden entlastet und Ehrenamtliche stärker honoriert.“

Jahrzehntelange Lobbyarbeit des Dehoga

Auch in Hamburg ist die Erleichterung groß. „Es hat sich gezeigt, dass der dauerhafte Einsatz und das Engagement des Dehoga auf Bundesebene, aber auch bei uns hier in Hamburg, sich vollends gelohnt haben“, betont Bernd Aufderheide, Präsident des Dehoga Hamburg. Im Dehoga, der sich in jahrzehntelanger Lobbyarbeit für eine Reduzierung eingesetzt hatte, ist man sich sicher, dass diese Entscheidung der Gastro wieder mehr Luft zum Atmen geben wird. „Der Druck, der auf den Unternehmen lastet, kann so mindestens abgemildert werden. Die ersten Reaktionen, die bei uns eingegangen sind, zeigen uns deutlich, wie wichtig diese Entscheidung des Bundesrates heute war. Allen, die sich in den vergangenen Monaten für die Mehrwertsteuersenkung eingesetzt und gekämpft haben, möchte ich von ganzem Herzen für ihren Einsatz danken: Es hat sich gelohnt!“, betont Aufderheide.

Stimmen aus der Gastro zum Entlastungspaket

Laut den Stimmen aus Hamburgs Gastro-Szene ist der Beschluss ein lang ersehnter Lichtblick. Der reduzierte Steuersatz bringe neben dauerhafter wirtschaftlicher Entlastung für Branchenkenner Kemal Üres auch Anerkennung für die gesamte Branche mit sich: „Wir danken den Politikerinnen und Politikern für diese Entscheidung. Das ist ein wichtiges Zeichen für das gesamte Gastgewerbe und jeden einzelnen Gastronom und Gastronomin. Wir werden endlich gesehen. Das gibt Zuversicht und Hoffnung, das sich die Arbeit in der Gastronomie auch lohnt.“

Gastroflüsterer Kemal Üres bedankt sich bei der Politik für die Mehrwertsteuersenkung in der Gastronomie /©Alexander Babic
Gastroflüsterer Kemal Üres bedankt sich bei der Politik für die Mehrwertsteuersenkung in der Gastronomie /©Alexander Babic
Gastronom Hannes Schröder blickt optimistisch in die Zukunft der Hamburger Gastronomie /©Christian Buchleiter
Gastronom Hannes Schröder blickt optimistisch in die Zukunft der Hamburger Gastronomie /©Christian Buchleiter

Auch der Hamburger Gastronom Hannes Schröder von den Küchenfreunden blickt optimistisch in die Zukunft: „Für die gesamte Branche ist das wirklich ein echtes Aufatmen. Es ist eine Chance, Produktqualität, Angebotsvielfalt und faire Löhne in Einklang zu bringen – und dabei zu vermeiden, dass die Preise für die Verbraucher noch weiter steigen.“

Matthias Gfrörer von der Gutsküche Wulksfelde sieht den heutigen Tag mit seiner entscheidenden Wende für die Gastro als „endlich ankommende Wertschätzung“: „Es motiviert mich für 2026 sehr, dass wir diesen Satz für die drei Handwerkszweige Kunst, Kultur und Gastronomie auf sieben Prozent runter gebrochen haben. Ich würde mir auch ein höheres Marketingbudget für diese Zweige wünschen, sodass wir nicht immer kämpfen müssen, sondern auch mal Rücklagen bilden können.“ Der Ausbildungsbetrieb bilde mittlerweile sechs Berufe aus und beschäftigt einen Stamm von über 300 Personen. „Endlich gibt es bisschen was zurück – das tut gut und das brauchen wir“, betont Gfrörer. 

Matthias Gfrörer freut sich mit dem Beschluss zur Mehrwertsteuersenkung über die „endlich ankommende Wertschätzung“/©Liza Holiarchuk
Matthias Gfrörer freut sich mit dem Beschluss zur Mehrwertsteuersenkung über die „endlich ankommende Wertschätzung“/©Liza Holiarchuk

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Ob Phở Bo oder Ramen: Asiatische Nudelsuppen könnte Alina Fedorova zu jeder Jahres- und Tageszeit schlürfen. Lange Zeit in der Gastro tätig, hat sie Tablett gegen Tastatur getauscht und schreibt jetzt über Hamburgs Gastro-Szene. Oft steht sie selbst hinterm Herd und kocht Rezepte aus aller Welt.