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3 Fragen an …

Frank Eberle von der Weinhandlung Der Badner 

Frank Eberle bringt feine Tropfen aus seiner Heimat Baden in die Hansestadt. Von Bio-Weinen über rote und weiße Weine bis hin zu Obstbränden – die Auswahl ist nicht riesig, aber vielseitig. Ein Gespräch über seine Überzeugung, seine Empfehlung und seine Arbeit 

17. Januar 2024

AnzeigeFrank Eberle – Der Badner – kennt sich besonders mit Weinen seiner eigenen Herkunft aus / ©Bob Heinemann
Frank Eberle – Der Badner – kennt sich besonders mit Weinen seiner eigenen Herkunft aus / ©Bob Heinemann

Frank Eberle, ein Badener in Hamburg: Wie überzeugen Sie die Hamburger von Weinen aus Baden?

Regionalität spielt eine sehr wichtige Rolle. Wir im Norden sind nicht gerade mit hervorragenden Weinlagen gesegnet, aber eine Affinität zum Wein ist vorhanden. Das zeigt nicht nur der kleine Weinberg am Stintfang vor unserer Haustür. Trotz aller Liebe zur Regionalität muss der Wein dennoch transportiert werden. Deshalb sind kurze Transportwege ein Thema. Noch wichtiger ist aber die Qualität der Weine.

Wenn man das Thema biologischer Anbau als Grundlage nimmt, scheint mir, dass dies hauptsächlich bei deutschen Winzern angekommen ist. Ich kenne Winzer, die sich bereits vor 20 Jahren diesem Thema angenommen haben und seit mehreren Jahren nicht nur exzellenten Wein produzieren, sondern diesen auch biologisch anbauen. Weiterhin vertrete ich Winzer, die den Wein vegan und sogar alkoholfrei herstellen. Das Hauptargument für badischen Wein ist aber immer der Geschmack. „S’ muss halt au schmegga!“

Überzeugen möchte ich die Hamburger durch kleine Events, bei denen Sekt und Wein verkostet werden kann. Diese Events werden auf Meta (Facebook) und Instagram angekündigt. Es stehen bereits Termine am 25. und 26. Januar 2024 sowie am 6. Juni 2024 fest, zu denen neben Wein auch Spätzle und Wurst aus Baden verkostet werden können.

„S’ muss halt au schmegga!“

Frank Eberle, Inhaber der Weinhandlung Der Badner

Junge Winzerinnen und Winzer, Naturweine im Trend – wer oder was ist für Sie die größte Überraschung und die größte Neuempfehlung?

Bei Weinherstellern geht es um generationsübergreifende Handwerkskunst. Es gibt viele Faktoren, die den Wein beeinflussen. Junge Winzerinnen und Winzer sehen sich mit Themen wie „tierfrei“, „vegan“, „ungefiltert“ und „alkoholfrei“ konfrontiert und suchen ihren Weg, um Möglichkeiten auszuloten und zu optimieren. Die Produktionsprozesse sind jedoch so komplex, dass es schwer ist, auf Modeerscheinungen zu reagieren. Manche Winzer stellen ihren Wein so traditionell her, dass sie seit Generationen ihren Wein in Körben pressen und biologisch anbauen, aber kein einziges Zertifikat vorweisen. Hier sollte man sich vom Weinhändler des Vertrauens beraten lassen.

Meine besondere Empfehlung ist das Weingut Ziereisen, das seine badischen Landweine größtenteils unfiltriert anbietet. Aber auch die kleine ökologische Manufaktur Claus Bischoff produziert Wein und Sekt, der so großartig ist, dass man trotz bio und vegan keine Abstriche im Geschmack machen muss. Im Gegenteil!

Wie wählen Sie ihre Produkte aus?

Handverlesen! Die Anzahl der Winzer ist überschaubar. Ich teste den Wein und bespreche ihn mit befreundeten Weinkennern, um zu entscheiden, welcher Winzer mit welchem Wein in mein Sortiment kommt. Dafür reise ich viel und liebe es, den Wein zu verkosten und zu probieren, bevor ich ihn in mein Programm aufnehme. Wenn ich von einem Winzer überzeugt bin, fahre ich hin und stelle mich persönlich vor. Es ist eine Kombination aus Bestellen, Probieren und Besuchen. Auf die persönliche Ansprache lege ich großen Wert.

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Von einfacher Currywurst bis detailverliebtes Sushi, Alice von der Laden liebt die kulinarische Auswahl Hamburgs. Wenn sie sich nicht gerade durch die Gastro-Perlen der Stadt schlemmt, trinkt sie Astra in ihrer Stammkneipe.

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