Wer am vergangenen Wochenende auf der eat&style unterwegs war, wird sich vielleicht etwas gewundert haben. In der Pop-up-Kitchen haben 15 Hamburger Köchinnen und Köche für je anderthalb Stunden Signature Dishes ihrer Lokale gekocht. Paul Ecker vom Koer war dabei, Lativ Dereli von A wolf will never be a pet und Marco Rütjes. Letzterer war allerdings nicht für Erika’s Eck dort, sondern für den Berta Boozy Brunch Klub. Denn: Der Gastronom hat das Restaurant in der Sternschanze vor einigen Wochen von Niels Berschneider übernommen.
Erst das Rainer Schneider in Eimsbüttel, dann die Rain Cafeatery in der Großen Rainstraße und zuletzt die Rain Cafetery am Spritzenplatz: Niels Berschneider hat sein kleines Gastro-Imperium nach und nach verkleinert. Nun hat er auch seine letzte eigene Gastronomien verkauft. Der Berta Boozy Brunch Klub in der Kampstraße wird seit einigen Wochen nicht mehr von ihm geleitet, sondern von seinem Nachbarn Marco Rütjes.
Von Erika zu Berta
Mai 2025: Das ehemalige Berta Emil Richard Schneider bekommt ein neues Konzept. Unter dem Namen Berta Boozy Brunch Klub setzt Gastronom Niels Berschneider nicht mehr auf kreative Gourmetküche, sondern auf moderne Brunchgerichte und Drinks vom späten Vormittag bis in den frühen Abend. Zum Vorteil von Rütjes, denn der darf, nachdem das Berta schließt, die Terrasse des Nachbarlokals nutzen. „Wir haben diesen Sommer keine Genehmigung für unsere Terrasse bekommen“, erklärt Rütjes. „Der Weg ist zwar weit, aber so konnten wir im Sommer zumindest an ein paar Tagen unsere Gäste draußen bewirten.“ Der Gastronom hat Anfang 2024 das Kultlokal in der Schanze übernommen, führte vorher bereits das Café Capo Coffee in Ottensen. In den letzten Jahren sind weitere Standorte des Cafés im Grindel, in der HafenCity und in der Hamburger Meile dazugekommen. „Eigentlich wollten wir uns erstmal eine Pause gönnen“, so Rütjes lachend. „Doch dann hat Niels gesagt, dass er aus der Gastro raus will – und wir haben uns schnell geeinigt.“
Rütjes und seine Lebensgefährtin sind eigentlich nicht auf der Suche nach einer weiteren Gastronomie, doch das Angebot von Berschneider passt. Zum einen suchen die beiden nach einem Ort für eine eigene Konditorei, um das Gebäck für ihre Cafés selbst zu backen. Zum anderen ist das Angebot von Berschneider gut und die Lage – nur 50 Meter von Erika’s Eck entfernt – perfekt.
Wären die Mitarbeitenden nach der Übernahme gegangen, hätten wir das alles nicht gemacht“
Marco Rütjes
Das neue Konzept von Berta Boozy Brunch Klub gefällt Rütjes. Die Mitarbeitenden, unter anderem der Küchenchef und die Restaurantleitung, bleiben. „Wären die Mitarbeitenden nach der Übernahme gegangen, hätten wir das alles nicht gemacht“, so der Schaustellersohn, der mit seinen Eltern durch den DOM nach Hamburg gekommen ist. „Ich bin nicht so der Kreative“, betont Rütjes schmunzelnd. „Das Konzept war cool, die Location ist super. Wir bauen jetzt darauf auf.“ Doch eine Änderung plant der Gastronom bereits: Ab kommender Woche wird das Berta auch abends öffnen. Mit Pasta und anderen italienischen Gerichten wollen Rütjes und das Team ein junges Publikum anlocken. „Wir schauen, ob das Abendgeschäft auch funktioniert“, erklärt der Gastronom. Doch eigentlich ist er sich sicher, dass es funktionieren wird. „Hier ist für alle etwas dabei“, verspricht er. Und für wen hier nichts dabei ist, der kann ja immer noch in Erika’s Eck wenige Meter weiter.
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