Idyllisch liegt der markante Fünfzigerjahre-Bau am Parksee mitten in Planten un Blomen. Und dennoch schien es so, als habe das Café Seeterrassen seine besten Jahre endgültig hinter sich, nachdem der Eventbetrieb im Sommer 2020 unter anderem aufgrund von Schimmelproblemen eingestellt werden musste. Viel schlimmer noch: Die Tage des Traditionslokals schienen gänzlich gezählt, denn die Eigentümerin Hamburg Messe und Congress GmbH (HMC) erwägte einen kompletten Abriss und Neubau des Gebäudes. Doch dagegen regte sich viel Protest, unter anderem vom Denkmalverein Hamburg, der „die elegante Architektur der Nachkriegszeit“ lobt.
Planten un Blomen ohne Café Seeterrassen nicht denkbar
Zuletzt gab das Bezirksamt Hamburg-Mitte eine Machbarkeitsstudie zu den beiden denkbaren Varianten Sanierung oder Abriss und Neubau in Auftrag. Das Ergebnis: Der Erhalt ist kostengünstiger als der Abbruch. Rund zehn Millionen Euro soll eine Sanierung kosten, Abriss und Neubau würden mit 15 Millionen Euro zu Buche schlagen. Der Bezirk Hamburg-Mitte machte nun Nägel mit Köpfen und kaufte der HMC das Café Seeterrassen samt umliegendem Parkteil ab. Die Begründung: „Planten un Blomen ist ohne das Café Seeterrassen längst nicht mehr denkbar“, so Bezirksamtsleiter Ralf Neubauer. Der Notartermin ist für Ende Juni angesetzt.
Stadt gibt erste Pläne für das Café Seeterrassen bekannt
Auch gab die Stadt erste Pläne zur Nutzung des markanten Gebäudes bekannt, das 1953 nach Plänen des Architekten Ferdinand Streb für die Internationale Gartenausstellung errichtet worden war. Erste Maßnahmen seien bereits ergriffen worden, um zu verhindern, dass die Bausubstanz weitere Schäden nehme. Eine umfassende Sanierung sei allerdings unausweichlich. Langfristig soll aus dem Café Seeterrassen wieder ein gastronomischer Betrieb werden, der das ganze Jahr über Besuchende anzieht. Dazwischen und bis die Sanierung komplett abgeschlossen ist, ist eine Zwischennutzung angedacht, etwa ein Pop-up-Café oder ein Raum für Seminare oder Tanztreffs. An den Planungen für die künftige Nutzung ist auch die städtische Immobilienfirma Sprinkenhof als Partner beteiligt. Sprinkenhof-Chef Jan Zunke will das Café Seeterrassen wieder darauf zurückführen, was es in den 1950er-Jahren war: „ein idyllischer Ort inmitten der Stadt, eingebettet in die Parklandschaft von Planten und Blomen für alle Hamburgerinnen und Hamburger“.