Ein bisschen wuselig. Ein wenig kodderig im Schnack. Einer von uns. Und bekannt, wie der sprichwörtliche
bunte Hund. Wenn‘s ums Kochen geht, hat dieser Mann mindestens eine Generation begleitet. Und begeistert. Für gutes Essen, kreative Küche – und wunderbare Weine. Ist schließlich zu so einer Art signature move geworden, wie er das Glas erhebt, nachdem er am Herd und vor der Kamera gezaubert hat. Die Rede ist – natürlich – von Rainer Sass. Einem Fernsehkoch, der zu den ersten seiner Zunft gehörte. Geboren auf der anderen Elbseite, im beschaulichen Stade, absolviert der 71-Jährige erstmal ganz bodenständig eine Ausbildung, arbeitet als Versicherungsmakler, bevor er in den 1980ern beim NDR einsteigt. Zuvor hat er sich autodidaktisch als Koch weitergebildet und unter anderem bei Eckart Witzigmann hospitiert. Einem großen Publikum bekannt wird Sass spätestens mit DAS! schmeckt, wo er seine Rezepte präsentiert. Später folgen Sendungen wie Rainers Freunde und Sass – Die Kochshow. Er arbeitet mit Kerner und Lanz, schreibt zudem Kochbücher. Kult sind seine Auftritte mit der mobilen Küche, die er auch mal auf Marktplätzen aufstellt, um vor seinen Fans im Freien zu performen. Was Rainer Sass so besonders macht? Er lebt das leidenschaftliche Kochen vor. Die Liebe zum Lebensmittel. Unprätentiös und mit Herz. Niemals von oben herab. Das kommt an. Was er den Leuten vor dem Bildschirm zeigt, ist zu Hause zu gebrauchen. Und trotzdem mit dem Profi-Kick versehen. Da brutzelt einer, der Zuschauer mitnimmt. Ein Menschenfänger. Im April 2024, als er 70 Jahre alt wird, beschließt der beliebte TV-Koch, dass es Zeit ist, sich vom Bildschirm zu verabschieden. Was bleibt, ist die Begeisterung fürs Zubereiten und für tolles Essen, die er unzähligen Menschen so unterhaltsam vermittelt hat. Wenn das nicht den Preis fürs Lebenswerk verdient, wissen wir auch nicht. Danke, lieber Rainer Sass.
Aufgewachsen ist Andreas Daebeler in Eimsbüttel, später geht’s auf die Schanze, nach Altona, Eppendorf und Winterhude. Zum Leben. Und zum Essen. In Restaurants, Kneipen und Cafés seiner Stadt. Echter Hamburger eben. So einer geht eigentlich nie weg. Und wenn doch, dann nach Portugal. Ist passiert! Aber zum Testen geht’s natürlich gern regelmäßig in den Norden. Weil geliebte und verdammt leckere Heimat.
