Kulinarisch hat sich viel getan, seit Sven Oliver Scharf sein Restaurant Scharf im Jahr 2010 eröffnete. Was früher mit bodenständiger deutscher Küche begann, ist heute selbstbewusst weltoffen und modern. Bekannt ist das kleine Eckrestaurant am Eingang des Hafens für vornehme Wohnzimmer-Atmosphäre und gehobene deutsche Klassiker mit Akzenten aus aller Welt. Auf den Tisch kommen Gerichte wie Grützwurst mit Apfelkompott und Sahnestampfkartoffeln, aber auch kreative Kompositionen wie Rote-Bete-Carpaccio mit Zucchini und Kokosnuss. Einzige Devise – vorwiegend regional und saisonal soll es ein.
„Wir machen keine großen Experimente, keine Pinzettenküche – bei uns ist es etwas rustikaler, aber dennoch modern in Szene gesetzt“, sagt der Inhaber und Küchenchef. So landen auch mal afrikanische Gewürze im Schmorbraten. „Ich koche nach Lust und Laune und schaue wo die Reise hinführt.“ Jedenfalls führte dies aufs Siegertreppchen zum Genuss-Guide-Testsieger 2023/24 in der Kategorie Hamburgs Süden. In der Harburger Schloßstraße duftet es derzeit noch ein bisschen mehr nach edler Hausmannskost als sonst. Das Lokal feiert mit einem 4-Gänge-Geburtstags-Menü sein 15-jähriges Jubiläum.
15 Jahre Restaurant Scharf: Edle Hausmannskost bei Wohlfühlatmosphäre
Längst hat sich das Lokal auf der Harburger Schlossinsel einen Namen gemacht, ist gern und oft besuchte Adresse einer treuen Stammkundschaft. Für Scharf ist Harburg auch Heimat. Er ist hier aufgewachsen, hat hier im Privathotel Lindner gelernt, kennt viele seiner Gäste auch privat. Auf die Frage nach dem Signature Dish des Hauses hat der Gastronom sofort eine Antwort parat: „Ganz klar die Rinderbäckchen. Die könnten den ganzen Betrieb am Laufen halten“, sagt er überzeugt. „Die sind so butterzart, dass man sie mit einem Espressolöffel essen könnte.“ Die Soße dazu variiert nach Saison und Laune: mal Kirsch- oder Preiselbeerrahm, mal klassische Bratenjus. Die Beilagen wechseln ebenfalls, aktuell etwa mit gerösteten Heidekartoffeln und Apfelkirschrotkohl.
Man muss nicht immer mit dem Strom schwimmen und machen, was die Nachbarn alle machen.
Sven Oliver Scharf, Inhaber und Küchenchef
Gerade diese Schmorgerichte aus „Oma’s Küche“ kämen sehr gut an. Und zwar das ganze Jahr über: „Unser Wildschweinbraten läuft im Sommer viel besser als im Winter – auch bei 30 Grad Außentemperatur. Das bietet sonst keiner an und die Leute haben richtig Lust darauf“, erklärt der Küchenchef. Sein Credo: „Man muss nicht immer mit dem Strom schwimmen und machen, was die Nachbarn alle machen.“ So stehen beim Abendbuffet auch mal Paella nebst Senfeiern auf der Tafel, gleich neben „Oma’s Rinderfrikadellen.“ „Es gibt bei uns keinen Leitfaden, wir machen gerne mal frei Schnauze“, sagt Scharf.
Besonders stolz ist er auf sein Team aus langjährigen Mitarbeitern, mit dem er die Pandemie gemeinsam durchgestanden hat. „Viele Kollegen zogen damals die Reißleine und schlossen ihre Restaurants. Da bin ich sehr dankbar, dass wir mit dem ganzen Team und auch den Gästen daran gewachsen sind“, erzählt er. Hierarchien gäbe es hier keine, die Atmosphäre ist familiär. „Jeder ist gleich wichtig, jeder kann Ideen einbringen – und das merken die Gäste auch.“
Jubiläumsmenü am 6. und 7. Dezember 2025
Auch das kommende Wochenende steht im Zeichen des Jubiläums. Am 6. und 7. Dezember wird ein 4-Gänge-Geburtstags-Menü ganz nach Scharfs Handschrift aufgetischt: nach einem Gruß aus der Küche gibt es eine Harburger Schlossinsel Hochzeitssuppe, gefolgt von Antipasti-Variationen. Das Highlight des Abends ist eine halbe Ente mit Bratenrahm, Apfelrotkohl und Mandelbällchen, gefolgt vom abschließenden Geburtstagsdessert. Auch für Vegetarier gibt es eine Menü-Variante auf Anfrage. Und für genussvolle Festtage wird mit saisonalen Weihnachts- und Silvester-Menüs der nahende Jahreswechsel zelebriert.

