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Gemeinsame Aktion von Mieter und Vermieter 

Kitchen Guerilla sucht ein neues Zuhause

Die Kitchen Guerilla muss Platz für neue Wohnungen und Werkstätten schaffen. Mit dem Credo „Miteinander statt gegeneinander“ wendeten die Kitchen Guerilla als Mieter und die Baufirma Ditting als Vermieter nun einen drohenden Zank ab

1. Dezember 2022

Kitchen-Guerilla-Geschäftsführer Koral Elci (v.l.), Matthias Tscheu vom Vermieter Ditting und Vermittler Matthias Onken / ©Stephan Wallocha
Kitchen-Guerilla-Geschäftsführer Koral Elci (v.l.), Matthias Tscheu vom Vermieter Ditting und Vermittler Matthias Onken / ©Stephan Wallocha

Zwei Unternehmen aus Altona, die an der Warnholtzstraße mit ganz unterschiedlichen Interessen aufeinander getroffen waren: Die Baufirma Ditting hatte dort vor drei Jahren einen alten Gewerbehof gekauft, um das Grundstück an der Ecke Chemnitzstaße mit rund 50 Wohnungen, Werkstätten, Flächen für Co-Working und eine Kita neu zu bebauen. Die Mieter Koral und Onur Elci  waren von den Plänen zunächst wenig begeistert. 

Gemeinsam stark

Die Gründer und erfolgreichen Betreiber der Kitchen Guerilla, gerade als Caterer des Jahres mit dem Rolling Pin Award ausgezeichnet  und auch als Kreativagentur für Essen und Trinken am Start, hatten 2016 einen befristeten Mietvertrag für zwei hallenähnliche Altbauten unterschrieben. Kampflos das Feld räumen wollten sie nicht. In Abstimmung mit dem Bezirksamt, der Politik und auf Vermittlung des Kommunikationsberaters Matthias Onken suchten die Gastronomen und ihr neuer Vermieter Nikolaus Ditting, Chef der Immobilienfirma, das Gespräch. Mit Erfolg. 

„Im Dialog haben beide Seiten ihre Positionen dargelegt, dann wir haben einige Monate lang miteinander verhandelt – und uns am Ende geeinigt“, berichtet Matthias Tscheu, Prokurist bei Ditting. Klärung statt Konflikt sei das gemeinsame Ziel gewesen. Der Eigentümer verlängerte den Mietvertrag um zwei Jahre, sagte Hilfe beim Umzug und Neustart der Kitchen Guerilla zu. „Dazu gehört auch die gemeinsame Suche nach einem neuen Domizil“, so Tscheu. 

Ungewöhnliche Orte für ein kreatives Team

Rund ein Dutzend Flächen in ganz Hamburg wurden schon begutachtet. „Ein tolles Angebot in Bahrenfeld mussten wir sausen lassen, weil wir dort keine Genehmigung für größere Events bekommen haben“, bedauert Koral Elci. Mit seinem Bruder hofft er nun mittels öffentlichem Aufruf auf mehr Glück. „Wir suchen eine Fläche als Büro, Content-Studio und Eventfläche. Sie sollte sich flexibel nutzen lassen. Bevorzugte Bezirke sind Altona und Eimsbüttel“, erklärt der Food-Experte. Veranstaltungen bis mindestens 100, gern auch mehr Personen sollten dort möglich sein. „Wir sind kreativ, deshalb interessieren uns auch ungewöhnliche Orte und Flächen.“

Die Nachbarn der Kitchen Guerilla sind größtenteils schon umgezogen, darunter eine Autowerkstatt. Eine Kita wird vermutlich in den Neubau zurückkehren. An einer Lösung zur Überbrückung werde gearbeitet. Der Baubeginn ist für 2024 geplant.

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