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Im Test: Ghost Kitchen

Mittagspause mit Circus Kitchens

Schnell und unkompliziert: Die SZENE HAMBURG und Genuss-Guide-Redaktion hat sich allen Hunger zusammen genommen und das Essen von „Circus Kitchens“ ausprobiert

25. November 2022

Buntes Mittagessen von Circus Kitchen 
Buntes Mittagessen von Circus Kitchen 

Zwei, drei Klicks und schon geht’s los. Ist die Circus Kitchens-App erst mal installiert (eine Desktop-Version gibt es nicht), offenbart sich eine riesige Auswahl verschiedener Speisen: Curry und Suppen, Salate, Bowls, Pasta und Gnocchi, Pinsa, kleine Gerichte für Kids sowie Desserts – Getränke gibt es nicht. Die Besonderheit: Die Gerichte stammen aus einer Ghost Kitchen.  Wir entscheiden, uns quer durchs Sortiment zu schlemmen. Insgesamt landen 14 Gerichte in unserem Warenkorb. Der Bestellprozess ist vertraut: Adresse eingeben, Zahlungsmöglichkeit auswählen (PayPal, Klarna Sofort und Kreditkarte), fertig. Unsere Bestellung zur Mittagszeit ist blitzschnell vor Ort in Ottensen, die angegebenen 28 Minuten werden auf die Minute genau eingehalten. Klimafreundlich auf dem Fahrrad, überreicht der freundliche Auslieferer die Bestellung. Vorab: Alles ist da. Und so schmeckt’s:

Circus Kitchens im Redaktionstest

Genovese Bowl mit Kürbis und Rucola

In Farben der Tricolore kommt die Genovese Bowl daher. Süße Cherry Tomaten, dezent angebratene Vollkornnudeln und Kürbis, knackiger, grüner Salat, Rucola und milde Mozzarella-Kugeln sowie eine angenehm unaufdringliche Kräutermarinade machen diese Bowl perfekt für eine leichte Mittagspause.

Genovese Bowl mit Kürbis und Rucola, 6 Euro
Genovese Bowl mit Kürbis und Rucola, 6 Euro

Gnocchi mit cremigen Basilikum-Pesto

Die Gnocchi sind genau wie sie sein sollen: schön matschig und klebrig. Mit dem cremigen Basilikum-Pesto harmonieren die Teigröllchen sehr gut. Einziges Manko: Die Soße hätte gerne cremiger und weniger „klumpig“ sein können. Die frischen Zuaten holen das aber wieder raus, die Tomaten schmecken hervorragend süß und knackig. Mit den Gnocchi von Circus Kitchens ist man gut gestärkt, ohne in ein überfülltes Mittagstief zu fallen. 

Gnocchi mit cremigem Basilikum-Pesto, 6 Euro
Gnocchi mit cremigem Basilikum-Pesto, 6 Euro

Pinsa mit rohem Schinken und mariniertem Kürbis

Die Pinsa mit eingelegtem Kürbis und Rohschinken macht ordentlich satt! Der Kürbis punktet durch herzhaft-süßliche Noten und harmoniert gut mit dem Schinken, an dem sich allerdings leider ein Stück Plastikfolie versteckt hat. Ein bisschen mehr Pfiff und ein weicherer Rand, der stellenweise steinhart war, hätte die Pinsa zu einem ausnahmslos leckeren Mittagessen gemacht.

Pinsa mit rohem Schinken und mariniertem Kürbis,  9 Euro
Pinsa mit rohem Schinken und mariniertem Kürbis,  9 Euro

Gnocchi Bolognese style mit vegetarischem Hackfleisch

Das Essen kam schnell, die Gnocchi überzeugen, nur der Rest eben nicht. Müsste man einen Begriff wählen, so lautet dieser: solide. Die Bolognese-Soße schaut aus wie Bolognese-Soße aus dem Supermarkt und leider schmeckt sie auch so. Der darüber geriebene Parmesan vermag dies nicht im geringsten zu kaschieren, zumal auch dieser schmeckt wie aus dem Supermarkt (günstig und gut). Die Folge: Die Gnocchi werden verspeist, die Soße nicht. Das ist dann doch zu wenig fürs Geld. Schade eigentlich.

Gnocchi Bolognese Style mit vegetarischem Hackfleisch, 6 Euro
Gnocchi Bolognese Style mit vegetarischem Hackfleisch, 6 Euro

Nasty Fries mit frittiertem Hähnchen

Die Nasty Fries sind leider etwas weich und alles andere als knusprig. Das frittierte Hähnchen wie auch der Käse waren gut und haben sich den Titel Nasty (im positiven Sinne) verdient. Beim nächsten Heißhunger auf Fritten und keiner Frittenbude in der Nähe würde ich wieder bestellen.

Nasty Fries mit frittiertem Hähnchen, 9 Euro
Nasty Fries mit frittiertem Hähnchen, 9 Euro

Reis-Bowl mit eingelegtem Kürbis

Die Zutaten der Reisbowl harmonieren gut miteinander: Der weiche eingelegte Kürbis passt gut zu den knackigen Erdnüssen. Der Tofu ist ein wenig zu trocken, insgesamt fehlt ein bisschen Pep.

Reis-Bowl mit eingelegtem Kürbis, 9 Euro
Reis-Bowl mit eingelegtem Kürbis, 9 Euro

Pinsa mit Kürbis, Feta und Haselnüssen

Bei der Pinsa wurde auf jeden Fall nicht bei der Crème fraîche gespart. Der Teig ist fluffig und an den Rändern kross gebacken. Leider übertüncht der Crème-fraîche-Geschmack den Kürbis und die Zwiebeln. Dafür sorgen die Haselnüsse für einen leichten Crunch und passen geschmacklich gut zu der herbstlichen Kürbis-Feta Pinsa.

Pinsa mit Kürbis, Feta und Haselnüssen, 9 Euro
Pinsa mit Kürbis, Feta und Haselnüssen, 9 Euro

Caesar Bowl

Die Soße ist sehr ölig, schmeckt ein wenig nach einer Gewürzmischung aus der Tüte und der Soßenbecher ist nur halb gefüllt (zu wenig). Ein richtiges Caesars Dressing zeichnet sich ja dadurch aus, dass es „dickflüssig“ ist. Auf dem Salat ist wenig Parmesan und die Croûtons sind nicht knusprig, sondern eingeweicht. Diese sollten vielleicht beim Lagern/Transport besser getrennt abgefüllt werden, damit die Feuchtigkeit vom Salat nicht aufgesogen wird. Der Salat ist okay, die Tomaten sehr schmackhaft, der Brokkoli leider ungewürzt. Also alles in allem nicht sonderlich gut. Ich würde die Caesar Bowl nicht empfehlen und auch nicht wieder bestellen.

Caesar Bowl, 6 Euro
Caesar Bowl, 6 Euro

Caesar Salat mit frittiertem Hähnchen 

Ein Standard-Salat mit einem Standard-Dressing. Nicht schlecht, aber eben auch nicht aufregend. Das Fleisch war teils etwas fettig, die Croûtons dafür genauso, wie sie sein sollten: nicht zu hart und nicht zu weich.

Caesar Salat mit frittiertem Hähnchen, 9 Euro
Caesar Salat mit frittiertem Hähnchen, 9 Euro

Grünes Curry mit Kürbis und Tofu

Der Kürbis ist mir sofort ins Auge gesprungen, darüber habe ich vergessen, dass grünes Curry schärfer ist als rotes. Selbst schuld, aber gar nicht so schlimm. Die Gemüsezusammenstellung hat mir gut gefallen, der Tofu war leider sehr kauintensiv und dank der Reisbeilage konnte auch die Soße trotz Gabel gut genossen werden. Leider fehlte es an Gewürz, an einem gewissen Pfiff. 

Grünes Curry mit Kürbis und Tofu, 9 Euro
Grünes Curry mit Kürbis und Tofu, 9 Euro

Kaiserschmarrn mit Vanillesoße

Der Kaiserschmarrn ist superfluffig und lecker. Leider war von dem Puderzucker nicht mehr so richtig viel übrig, da er wahrscheinlich während des Transports schon geschmolzen ist. Echtes Highlight bei der Nachspeise ist die Vanillesoße. Außerdem gut zu wissen: Der Kaiserschmarrn wird ohne Rosinen serviert.

Kaiserschmarrn, 6 Euro
Kaiserschmarrn, 6 Euro
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Die Redaktion vom Genuss-Guide Hamburg schwirrt durch die Stadt und geht ihrer Leidenschaft nach: Essen. Ob Neueröffnung, Dauerbrenner oder Geheimtipp, alles wird ausprobiert und unter die kulinarische Lupe genommen – anonym, unabhängig und kritisch.