Safe Space: Queere Cafés und Gay Bars in Hamburg

Von Karoline Gebhardt, Alice von der Laden und Leonie Förderreuther

Bellini Gay Bar

Ein Mekka der Gay-Szene Hamburgs

Diese Bar ist fast immer rappelvoll und die Sitzplätze rasch belegt. Bereits seit 2002 schlürfen Hamburger:innen hier Martini, Caipi oder Bier. Die kleine Bar an der Ecke Danziger Straße in St. Georg ist der perfekte Einstieg für eine kurze oder lange Nacht. Die geschmackvolle Einrichtung versprüht italienisches Flair und ist garantiert ein Safe Space.

Café Gnosa

Traditions-Caféhaus

Beeindruckend: Schon seit 1900 existiert das Café Gnosa, 1939 erhielt es von den Inhaber:innen Elli und Gerhard Gnosa seinen Namen. Die hauseigene Konditorei besteht schon seit der ersten Stunde und liefert auch heute noch Kuchen, Frühstück und leichte Speisen. In den 1980er-Jahren entwickelte sich das Café Gnosa zum Treffpunkt der schwul-lesbischen Szene und ist seitdem aus St. Georg nicht mehr wegzudenken. Ein absoluter Klassiker.

Eldorado

Happy Mongäy!

Seit Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts ist das Eldorado als Keller- und Musikkneipe fester Bestandteil St. Paulis – schon immer auch mit einem inklusiven Selbstverständnis. Seit kurzer Zeit gilt der LGBTQIA-Community nun ein eigener Tag. Jeden Montag gibt es unter dem Titel Queere Biere einen Treffpunkt für die queere Community und alle dazwischen. Das Ziel: Den Kiez wieder für alle zugänglich und sicher machen. Wer mag, kann mit dem Soli-Schnaps auch an die Initiative Queer History Month spenden. 

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Gaybar Extratour

Jährlicher Begleiter beim CSD Hamburg

Rustikale Holzmöbel, kleine Sitznischen, wechselnde Dekoration und ein eigener DJ sind das Aushängeschild der Gay Bar Extratour. Und das seit über 30 Jahren! Neben den typischen Kneipengetränken tischt das Team der Extratour regelmäßig hausgemachte Kuchen auf, die sich sehen lassen. Die Bar ist zudem bei Veranstaltungen wie dem CSD in Hamburg vertreten und sorgt auch dort dafür, dass der Durst gestillt wird.

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Bar Kunterbunt

Eine typische Eckkneipe

In St. Georg befinden sich bekannterweise diverse Treffpunkte der LGBTQ+ Szene. Einer davon ist die Bar Kunterbunt in der Bremer Reihe. Die im Souterrain gelegene Kneipe wirkt durch die schwere Holzbar, rote Ledersessel und dunkelrot gestrichene Wände urig und gemütlich. Hier lassen sich bei ein paar Drinks prima einige Stunden aushalten.

Jupi Bar

Solidarische Drinks im Gängeviertel

Zwar nicht als dezidierte Gay-Bar eröffnet, ist die Jupi Bar dennoch seit über fünfzehn Jahren ein Raum für Alternative, Linke und Queers. Hier bezahlt man in der Kneipe so viel man kann und will, lebt man seit der Besetzung des Viertels 2009 selbst organisiert und genossenschaftlich. Zu dieser Art von Zusammenleben gehört auch, dass jede Bewohnerin und jeder Bewohner mal eine Tresenschicht übernimmt oder bei der Organisation der verschiedenen Veranstaltungen unterstützt – etwa zur Spendensammlung für Frauenhäuser oder queere und weibliche Geflüchtete. Alle Infos dazu und die aktuellen Öffnungszeiten werden regelmäßig im Telegram-Channel der Bar bekannt gegeben. 

Minus

Gay okay in der Gelato-Bar

DJ-Beats, Drinks und eiskaltes Gelato? Wenn du jetzt „ja bitte“ schreist, dann bist du im Minus genau richtig. Die Bar im Karoviertel hat täglich geöffnet und bietet immer eine bunte Auswahl an cremigem Eis, süßen, sauren und herben Drinks und absolut lässiger Atmosphäre. Wer mag, kann sich Eis und Drinks sogar kombinieren: Gelato Shots oder Sekt auf Zitronensorbet gehören hier zu den Favorites. Immer dienstags wird bei elektronischen Beats der Feierabend gefeiert. 

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M&V Bar

Ein lauschiges Plätzchen

M&V – das steht für Ernst Mulzer und Wilhelm Voelkel. Die gründeten 1924 nämlich die M&V Großdestillation. Im gesamten Hamburger Stadtgebiet konnte man die Spirituosen der beiden Herren in Gaststätten verkosten und erwerben. Als letzte ihrer Art ist die M&V Bar in St. Georg übrig geblieben und avancierte zum Treffpunkt der Schwulenszene. Seitdem finden hier Menschen aller Art zusammen, um nachmittags Milchkaffee und Saft, abends Bier und Highballs zu schlürfen. Und ein Blick auf die Website der Bar verrät: Hier lebt man mit Humor!

Piccadilly Bar

Hamburgs älteste Schwulenkneipe

Von außen wirkt Hamburgs älteste Schwulenbar unscheinbar. Doch im Inneren wartet ein Sammelsurium an alten Kaffeekännchen, skurrilen Gemälden und gemütlichen Sitzecken aus Holz. Die Piccadilly Bar gilt als Kultkneipe, in der schon Costa Cordalis ein und aus ging. In den 60er-Jahren war sie außerdem ein wichtiger Treffpunkt der Schwulenszene und einer der wenigen Orte, wo sie dem Verbot der gleichgeschlechtlichen Liebe entkommen konnte. 

Pick Up Gay Bar

Jeden Tag Open End

Ebenfalls in St. Georg befindet sich diese Perle. Es glitzert und leuchtet in der Pick Up Gay Bar, egal, wohin man schaut. Bunte Lichter in pink, lila und blau erleuchten den Raum, von der Decke fluoreszieren Sterne, Sofas sind mit Leopardenmuster bezogen und die Wände erstrahlen in knalligem Rot. Fast schon trashig, aber genau deshalb authentisch und wirklich cool! Zum Durststillen gibt es im Pick Up diverse Biersorten und allerhand Cocktails, durch die man sich probieren kann. 

Thier

Klein, fein und versteckt

Sind wir hier richtig? Kein Türschild verrät, wo das Thier sich befindet, lediglich ein Hinweis an der Markise. Nämlich am Ende des trubeligen Schulterblatts. Direkt neben der Bahnbrücke befindet sich ein kleines Häuschen, das man finden wollen muss! Bei fröhlichen Beats lassen sich hier ganze Nächte durchtanzen. Kleiner Tipp: Der hauseigene Schnaps, Rhababsi, schmeckt süßlich herb und ist der perfekte, kleine Begleiter für den Abend. Im Thier finden übrigens regelmäßig queere Veranstaltungen statt. 

Toom Peerstall

Gemütliche Schankwirtschaft

Eine lange Geschichte hat diese Bar in Hamburgs Szeneviertel St. Pauli. 1919 wurde das Toom Peerstall von einem Tätowierer gekauft, bevor es in den 70er-Jahren an eine neue Eigentümerin überging, die eine queere Bar draus machte. Kultig! Damals öffnete die Bar erst nachts, die Fenster waren zugeklebt – aus Angst vor Intoleranz. Mit dem ersten Corona-bedingten Lockdown machte die damalige Eigentümerin dicht. Seitdem ist die Bar in neuen Händen, erstrahlt in neuem Glanz und ist noch immer Anlaufstelle für Hamburgs queere Community. 

WunderBar

Im Wohnzimmer der Hamburger Gays 

Die Außenwand der Wunderbar ist in Regenbogenfarben angestrichen. Seit Eröffnung in den Neunzigerjahren hat sich die Bar in der Talstraße zur Institution gemausert: Sie ist Heimat mehrerer hauseigener Dragqueens und DJs, am Wochenende wird aus der Bar ein sehr, sehr kleiner Club. Auf gut hundert Quadratmetern wird getanzt, geknutscht, gejubelt und geschwitzt. Auch, wenn die Bar für schwule Männer eröffnet wurde: Mittlerweile ist das Publikum sehr durchmischt. 

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Sortierung alphabetisch, nicht nach Platzierung. Aktualisiert Juni 2025